Caisy oder Hundeliebe - Gedichte und Texte

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Abschied und Trost
Caisy oder Hundeliebe

Ein leerer Joghurtbecher.

Ich könnte ihn ausspülen und in den gelben Sack zum Wertstoffmüll geben,
ihn auswaschen und für was Anderes benutzen, ihn als Blumenübertopf verwenden,
oder ihn unter den Ausfluss stellen beim Waschmaschinensieb entleeren.
Ihn nicht auswaschen und einfach zum Restmüll geben.
Früher, in der Schule, haben wir saubere Joghurtbecher mit Wasser gefüllt und
darin unsere Pinsel ausgewaschen,
wenn wir mit Wasserfarben malen durften.
Ich könnte meine Büroklammern darin aufbewahren
oder mir einfach keine Gedanken mehr über“ einen“ Joghurtbecher machen.
Aber so einfach ist das nicht.
Denn es ist nicht einfach „ein“ Joghurtbecher.
Es ist genau die Sorte Joghurtbecher, die ich Dir immer zum auslecken unter den Tisch hielt,
wenn ich fast fertig war.
Ich ließ Dir immer noch ein, zwei Löffel drin.
Schon beim Deckel abziehen hast du dich gefreut.
Das fehlt mir alles so furchtbar, du fehlst mir, ich vermisse Dich so sehr.
Du hast ihn dann ganz sacht zwischen deine Zähne genommen
und hast ihn auf deine Decke getragen.
Ganz vorsichtig, als wäre es das Wertvollste was es gibt.
Ja, und heute, heute ist es für mich wertvoll.
Allein die Erinnerung an Dich ist mir so wertvoll.
Ich bin so unendlich traurig, weil wir nicht mehr zusammen sein können.
Ich sage mir, dass ich doch glücklich sein müsste,
weil Du nun auf einem Platz bist, an dem es Dir hoffentlich gut geht.
Jeder leere Joghurtbecher ist nicht wirklich leer.
Für mich ist er voll. Voller Liebe, voller guten Gefühle und Erinnerungen.


Rülzheim 5.3.2012

©Waltraud Keppel

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